Bergbaugbegriffe
Abbau: Allgemein wird darunter das Gewinnen von Bodenschätzen verstanden. Im eigentlichen Sinne wird der Standort, an dem der Bergmann Erz und taubes Gestein aus dem Felsverbund herausbricht, als Abbau bezeichnet
Arschleder: Im hochdeutschen Sprachgebrauch als Hinterleder genannt. Ein schürzenartig nach hinten gebundenes Leder, das dass Gesäß des Bergmannes bei der Arbeit schützte. Es wurde auch als Standessymbol getragen
Aufbereitung: Abläufe in denen das geförderte Erz, gemeint ist Roherz, für die Verhüttung in der Schmelzhütte vorbereitet/aufbereitet wird: 1. grobes trennen des Erzes vom tauben Gestein - scheiden genannt 2. zerkleinern zu einem feinkörnigen Gemisch von Erz und Gestein, 3. auswaschen des Erzes
Ausbau: Sicherung der Grubenbaue (Hohlräume) gegen Gebirgsdruck und Gesteinsfall
Bergamt: Behörde zur Verwaltung eines Bergreviers, der auch die technische Überwachung der Gruben und Hütten oblag. Mitglieder eines Bergamtes waren: Bergmeister, Berggeschworene, Bergschreiber, Zehntner und Einfahrer sowie Obereinfahrer, Oberstollenfaktor und Oberkunstmeister
Berge: nicht erzhaltiges Gestein, taubes Gestein
Berghabit: Arbeitskleidung des Bergmannes
Bergregal: Anspruch des deutschen Königs auf den zehnten Teil aller gewonnenen Edelmetalle einschließlich des Salzes
Bergrevier: Verwaltungsbezirk eines Bergamtes
Binge: Auf dem Bergbau zurückführende Geländeeinbrüche. Die bekanntesten Bingen sind die von Altenberg und die von Geyer
Erz: Metallhaltige Minerale oder Mineralgemenge
Erzgang: Mit metallhaltigen Erz und anderen Mineralien ausgefüllte Gesteinsspalte
fahren: Ausdruck für die Fortbewegung des Bergmanns (laufen, klettern, kriechen, selbst Grubenbahn)
Fahrt: Bergmännische Bezeichnung für eine Leiter
Firste: Die Decke (obere Begrenzung) eines Grubenbaus
Förderung: Jeglicher Transport von Erz usw.
Gebirge: Das den Grubenbau (Stollen, Strecke, Abbau) umgebende Gestein
Geleucht: Die vom Bergmann unter Tage verwendeten Lichtquellen (Kienspan, Schalenlampe, Froschlampe, Talkkerze, Karbidlampe etc.)
Gezäh: Sammelbegriff für das Werkzeug des Bergmanns (Schlägel und Eisen etc.)
Glück Auf: Gruß der Bergleute
Göpel: Förderanlage
Grubenbau: Durch bergmännische Arbeit geschaffene Hohlräume (Stollen, Strecke, Schacht etc.)
Halde: gefördertes taubes Gestein, was in der Nähe des Schachtes als künstlicher Berg aufgehäuft wurde
Handhaspel: Handbetriebene Fördermaschine für Schächte bis 40m Tiefe
Hauer: Bergmann der im Abbau arbeitet
Hunt: Förderwagen für den Erz und Materialtransport
Huthaus: Auf oder neben der Halden errichtetes ein- bis zweigeschossiges Gebäude
Kaue: Schutzbau der Hängebank bei Handhaspelschächten, Die Kauen wurden als einfacher Holzschuppen mit üblichen Schrägdach oder in Form eines auf der Halde aufsitzendem Satteldach errichtet
Knappschaft: Zusammenschluss der Bergleute z.b. nach Glaubensrichtungen, bzw.
Kunstgraben: Mit geringen Gefälle angelegter Graben, in dem Wasser zum Betreiben von Bergwerksmaschinen heran- oder abgeleitet wurde.
Lichtloch: Hilfsschächte
Schacht: Senkrecht bis schräg verlaufender ausgebauter Grubenbau, der die einzelnen Sohlen miteinander verbindet.
Schlägel und Eisen: Ältestes bergmännisches Werkzeug und bekanntestes bergbauliches Symbol
schürfen: Unter schürfen wird das Auffinden von Erzvorkommen verstanden
Seifenbergbau: Aus erdoberflächennahen Erzlagerstätten in mehreren Millionen von Jahren herausgewitterte Minerale setzten sich im Geröll von Bächen und Flüssen ab
Stollen: Vom Talhang überwiegend waagerecht in den Berg getriebener Grubenbau
Stollenmundloch: Der Eingang des Stollens wird als Mundloch bezeichnet. Es ist meist in Bruchsteinmauerung ausgeführt und häufig als Rundbogen gestaltet
Strecke: Unter Tage vorgetriebener horizontaler Grubenbau zur Förderung, Fahrung Bewetterung usw.
teufen: Anlegen eines in die Tiefe gerichteten Grubenbaues
Versatz: Taubes Gestein, mit dem nicht mehr benötigte Grubenbaue verfüllt wurden
Wetter: Als Wetter bezeichnet man die Luft in den Gruben (Frische Wetter, Abwetter, giftige Wetter, explosive Wetter)